Geschichte der Lutherkirche
Martin Luther wurde am 10. November
1483 in Eisleben geboren.
Aus Anlass der 400ten Wiederkehr seines Geburtstags wird in Frankfurt der "Verein zur Erbauung einer neuen evangelisch-lutherischen Kirche im Nordosten von Frankfurt am Main" gegründet.
Nach Plänen der Frankfurter Architekten Ludwig Neher (1850-1916) und Aage von Kauffmann (1852-1922) entsteht nach zweijähriger Bauzeit die dreischiffige neugotische Lutherkirche.
Die Arbeiten werden vom Frankfurter Bauunternehmen Philipp Holzmann ausgeführt.
Die Bankiersfamilie Moritz von Bethmann stiftet Kirche die Orgel und die Turmuhr.
Die Lutherkirche wird am 10. September 1893 eingeweiht.
Der erste Pfarrer der Lutherkirche ist
Karl August Seth Cordes (1859-1936)
Wiederaufbau
Durch die Luftangriffe der Alliierten Ende 1943 und Anfang 1944 wird das Kirchengebäude nahezu vollständig zerstört. Der Kirchturm wird von einer Brandbombe getroffen, in Folge dessen stürzt die brennende Turmspitze in das Kirchenschiff. Dieses fängt Feuer und und brennt bis auf die Grundmauern nieder. Aus der zerstörten Lutherkirche kann nur der Altar und der Torso des Kruzifixus geborgen werden.
Beide sind heute in der Kapelle der wiederaufgebauten Lutherkirche zu sehen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wird der Gottesdienst in einer ‚Notkirche‘ gefeiert.
Erst im April 1954 wird durch Pfarrer Arthur Zickmann der Grundstein für den Wiederaufbau der Kirche gelegt.
Nach den Plänen von Ernst Görcke, Oberbaurat des Evangelischen Regionalverbandes, wird der Kirchturm wiederhergestellt und ein neues Kirchenschiff im Baustil der 1950er Jahre angebaut.
Die Glasfenster werden von Professor Georg Meistermann geschaffen, der damals am Städelschen Kunstinstitut lehrt.
Eingeweiht wird die neue Lutherkirche am 2. Oktober 1955.
Umbau der Lutherkirche zum Gemeindezentrum
Mitte der 1990er Jahre fasst der Kirchenvorstand den Beschluss das Gemeindehaus im Musikantenweg an den Evangelischen Regionalverband (ERV) zur anderweitigen Nutzung abzugeben.
Um neue Räume für die Gemeindearbeit zu schaffen baut der Evangelische Regionalverband Frankfurt die Lutherkirche in den Jahren 2002 bis 2004 zum Gemeindezentrum um.
Die Planung und Bauleitung übernimmt der Frankfurter Architekt Reiner Ganz. Nach seinen Entwürfen entstehen links und rechts vom Kirchturm Pylone mit großen Glasflächen und ein neues Kirchenportal. In den Anbauten sind die Gruppenräume, ein Bistro und das Gemeindebüro der Luthergemeinde untergebracht.
Der Kirchenraum wird behutsam verändert: Die Empore wird in das Kirchenschiff hinein verlängert, so entsteht im Erdgeschoss ein großzügiges Foyer verbunden mit einem neuen Gemeindesaal mit Zugang zum Freigelände des Lutherkindergartens. Eine Glaswand zwischen Foyer und Kirchenschiff sowie die Glasfassade zum Spielgelände des Kindergartens unterstreichen die offene und transparente Architektur.
Die Planung und Ausführung der Baumaßnahme wird durch einen Projektausschuss der Luthergemeinde mit Pfarrer Hans Reiner Haberstock und Diplom-Ingenieur Steffen Theil vom Evangelischen Regionalverband begleitet.
Das neue "Gemeindezentrum Lutherkirche" wird am 10. September 2004 mit einem Festgottesdienst und einem Gemeindefest auf dem Martin-Luther-Platz eingeweiht.