Luminale 2014: Ich kann Dich... leiden ...
Zum siebten Mal fand in 2014 die Biennale der Lichtkultur in Frankfurt statt. Schauplätze waren
wieder Fabrikhallen, Parks, Kirchen und verschiedene Orte in der Main-Metropole.
An den etwa 180 Schauplätzen sahen die Besucher Skulpturen, Installationen und Vorführungen von Künstlern, Architekten und Designern. Nach Schätzung der Veranstalter bestaunten rund vier Millionen Schaulustige die Kunstprojekte der Luminale 2014.
Bereits sechs Mal beteiligte sich die Luthergemeinde im Frankfurter Nordend an diesem Kunstevent im Rahmen der Messe Light and Building. Die Licht-Ton-Bild-Textil-Installation wird seit 2010 von Ralf Tjabben und Christian Schwarz gestaltet.
Die beiden Künstler vereinten in diesem Jahr mit ihrer Installation eindrucksvoll Zeitpunkt und Ort. Mitten in der Passionszeit setzten sie das Motto ihres Projektes Ich kann Dich... leiden ... in Bezug zum Kruzifixus, das der Bildhauer Knud Knudsen im Jahr 1955 für die Lutherkirche geschaffen hat.
Bereits aus der Ferne waren die gläsernen Kuben der Lutherkirche für den Besucher zu sehen. Mit einer Lichtinstallation wurden die Textilbahnen mit den Meistermann-Fenstern bereits vor dem eigentlichen Kunstobjekt gekonnt in Szene gesetzt.
Duch die temporäre, raumhohe Verhüllung des Kruzifixes und der Seiten des Alteraums konnte der Kirchraum neu endeckt werden. Mit halbtransparenten Textilbahnen erinnerten Schwarz und Tjabben an die mittelalterlichen Passionstücher.
Die Künstler setzten eindrucksvoll die sprachliche Mehrdeutigkeit des Wortes leiden in Szene. Auf unkonventionelle Weise wurde durch eine wiederholende Folge neue Deutungen der Darstellung von Zuwendung, Last und Entlastung angeboten.
Durch die Licht-, Bild- und Textprojektionen rückte das überlebensgroße Bildnis des Gekreuzigten in den Mittelpunkt der Installation. Mit der thematisch abgestimmten Musik entstand eine gänzlich neue Raumwirkung in der Lutherkirche.
Bei der Eröffnung wirkten die Kirchenmusikerin Elke Katscher-Reulein und die Lutherkantorei mit. Die Luthergemeinde wurde bei der Finanzierung des Luminale-Projekts durch die Lutherkirchenstiftung und Sponsoren aus dem Umfeld des Vereins der Interessengemeinschaft Berger Straße unterstützt.