Gott des Himmels
und der Erden,
Vater, Sohn und Heilger Geist,
der es Tag und Nacht lässt werden,
Sonn und Mond uns scheinen heißt,
dessen starke Hand die Welt
und was drinnen ist, erhält:
Gott, ich danke dir von Herzen,
dass du mich in dieser Nacht vor Gefahr, Angst, Not und Schmerzen
hast behütet und bewacht,
dass des bösen Feindes List
mein nicht mächtig worden ist.
Hilf, dass ich mit diesem Morgen
geistlich auferstehen mag
und für meine Seele sorgen,
dass, wenn nun dein großer Tag
uns erscheint und dein Gericht,
ich davor erschrecke nicht.
Führe mich, o Herr, und leite
meinen Gang nach deinem Wort;
sei und bleibe du auch heute
mein Beschützer und mein Hort.
Nirgends als bei dir allein
kann ich recht bewahret sein.
Meinen Leib und meine Seele
samt den Sinnen und Verstand,
großer Gott, ich dir befehle
unter deine starke Hand. Herr,
mein Schild, mein Ehr und Ruhm,
nimm mich auf, dein Eigentum.
Heinrich Albert 1642
Eine Nachdichtung von Luthers Morgensegen
Fotografie oben rechts: Hans Reiner Haberstock 1999
Sonnenaufgang auf dem Berg Horeb im Sinai